Andreas Babler zu Gast bei der Volkshilfe Perg
Mehr als 150 BesucherInnen folgten der Einladung zum zweiten Frühjahrsempfang der Volkshilfe Perg am Freitag, den 19. April, ins Technologiezentrum in Perg. Unter dem Motto „Kinderarmut abschaffen“ diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium, wie man der Armutsgefährdung und ökonomisch bedingter Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen begegnen kann. „Wir freuen uns, dass so viele gekommen sind und mit uns über konkrete Lösungsansätze diskutiert haben“, freut sich die Vorsitzende der Volkshilfe Perg, Abg.z.NR Sabine Schatz. Die Volkshilfe hat ihre unterschiedlichen Dienstleistungen und Angebote im Bezirk präsentiert und lud zum netten Austausch und Netzwerken ein.
Großes Highlight der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion, an der auch der Bundesparteivorsitzende der SPÖ und Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, sowie Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich teilgenommen haben. „Jedes fünfte Kind in Österreich ist von Armut und Ausgrenzung bedroht, das nimmt Kindern Chancen und Perspektiven. Kinder aus armutsbetroffenen Familien haben weniger FreundInnen und können weniger am sozialen Leben teilhaben“, erklärt Fenninger. Die Volkshilfe hat ein Modell der Kindergrundsicherung ausgearbeitet. „Das soll allen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen!“
Andreas Babler hat als Bürgermeister in Traiskirchen ein Projekt gestartet, das allen Kindern ein warmes Mittagessen anbietet. „Wir schauen in unserer Stadt darauf, dass wir niemanden zurücklassen. Ein warmes Mittagessen ist ein Grundbedürfnis, das wir in Traiskirchen jetzt für alle Kinder ermöglichen.“ Als SPÖ-Vorsitzender will Babler dieses Modell für Kindergärten und Pflichtschulen österreichweit ausrollen. „Kinder haben Rechte und es ist mir persönlich ein großes Anliegen, diese Kinderrechte ernst zu nehmen und umzusetzen.“
Daniela Gruber-Pruner, Geschäftsführerin der Kinderfreunde Österreich, schlägt in die selbe Kerbe. „Armut und Ausgrenzung zerstören Träume und Perspektiven von Kindern,“ sagt sie und nennt konkrete Beispiele aus ihrer Kinderfreunde-Arbeit. Gemeinsam mit der Volkshilfe haben die Kinderfreunde eine eigene Broschüre erstellt. „Oft ist es schwer, Kinderarmut zu erkennen. Betroffene Kinder nehmen weniger an Schulausflügen teil, am Vereinsleben in der Gemeinde“, erklärt Hanna Lichtenberger, Volkshilfe-Expertin zum Thema Kinderarmut. „Kinderarmut kostet uns volkswirtschaftlich um ein vielfaches mehr, als beispielsweise die Umsetzung der Kindergrundsicherung.“
Stephanie Kurath hat im Rahmen der Podiumsdiskussion das Projekt „Breakfast Club“ der Volkshilfe Kärnten vorgesetellt, das mittlerweile an 15 Schulen durchgeführt wird. „Wir bieten vor Schulbeginn ein gesundes und regionales Frühstück an. Alle Kinder dürfen daran teilnehmen.“ Der Breakfast-Club ist ein Projekt, das auch die Volkshilfe Perg gerne umsetzen würde. „Wir wollen in einem Pilotprojekt den Breakfast-Club auch im Bezirk umsetzen und wissenschaftlich begleiten lassen. Derzeit sind wir noch auf der Suche nach den Mitteln dafür“, erklärt Sabine Schatz. Die Abgeordnete weist einmal mehr darauf hin, dass die vielen Krisen auch im ländlichen Bereich Kinderarmut verschärft haben. „Die prekäre Budget-Situation in den Gemeinden, die letztlich zur Schließung von Hallenbädern oder anderer Freizeitinfrastruktur führt, trifft natürlich besonders jene, dich auf öffentliche Angebote angewiesen sind.“