Kein Tag vergeht, ohne dass einer Frau in Österreich Gewalt angetan wird. Gewalt, die verhindert werden muss. Mit österreichweiten Aktionen „Diese Hände schlagen nicht“ fordern die SPÖ-Frauen die Bundesregierung auf, zu handeln. „Krisenzeiten und Isolation – wie im aktuellen Lockdown – erhöhen die Gefahr. Der Schutz von Frauen muss rasch verbessert werden“, erklärt die Bezirksvorsitzende der SPÖ Frauen Perg, Abg.z.NR Sabine Schatz. Die Abgeordnete verweist auf die mittlerweile traurige Bilanz von 28 Frauenmorden in diesem Jahr in Österreich.
Im Jahr 2020 wurden den Gewaltschutzzentren 11.495 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei gemeldet. 2.024 davon in Oberösterreich, 74 alleine im Bezirk Perg.
„Gerade in Krisenzeiten wird es für Frauen in den eigenen 4 Wänden besonders gefährlich. Der Ausbau von Schutzeinrichtungen muss daher gerade jetzt forciert werden,“ unterstreicht Schatz noch einmal die Wichtigkeit eines eigenen Frauenhauses im Bezirk Perg.
Frauenorganisationen und Gewaltschutzorganisationen schlagen seit Monaten Alarm. Das von der Regierung auf den Weg gebrachte Gewaltschutzpaket reicht nicht aus. In Österreich fehlen 228 Millionen Euro für den Gewaltschutz. 3000 zusätzliche Mitarbeiter*innen, die Vollzeit arbeiten, sind notwendig, um Hilfesuchenden Beratung anzubieten. Denn lange Wartezeiten sind lebensgefährlich.
Noch immer viel zu wenige Hochrisikofallkonferenzen
Ein wichtiges Mittel um Frauenmorde zu verhindern sind Hochrisikofallkonferenzen. Dabei tauschen Polizei und Mitarbeiter*innen von Gewaltschutzorganisationen wichtige Informationen zu konkreten Fällen aus. Der Schutz des Opfers wird erhöht, wenn ein Fall als Hochrisiko eingestuft wird. Wichtig ist dabei auch die Zusammenarbeit über die Bundesländergrenzen hinweg. „Warum werden diese so wichtigen Konferenzen nicht endlich in ganz Österreich regelmäßig durchgeführt? Frauenmorde müssen verhindert werden!“ sagt Sabine Schatz.
Gewalt an Frauen sichtbar machen
Die Gewalt an Frauen durch ihre (Ex)Partner findet oft im Verborgenen statt und beginnt meist schleichend mit Vorwürfen, Anschuldigungen, Beleidigungen und Drohungen. Es ist wichtig, Gewalt an Frauen sichtbar zu machen. Die SPÖ-Frauen fordern die tägliche Veröffentlichung der Gewaltzahlen in den österreichischen Medien. Konkret sollen die aktuellen Zahlen zu Betretungs- und Annäherungsverboten ähnlich der Impfstatistik bzw. Neuinfektionen täglich veröffentlicht werden.
Petition der SPÖ-Frauen
Die Bundesregierung muss endlich handeln. Eine Petition der SPÖ-Frauen „Stoppt Femizide. Endlich ein Ende der Gewalt an Frauen“ kann hier unterzeichnet werden: https://frauen.spoe.at/2021/04/29/spoe-petition-stoppt-femizide-endlich-ein-ende-der-gewalt-gegen-frauen/
Das fordern die SPÖ-Frauen
- mehr Hochrisikofallkonferenzen
- ständiger Krisenstab von Innenministerium, Frauenministerium und aller im Gewaltschutz tätigen Organisationen
- tägliche Veröffentlichung der Gewaltzahlen in den österreichischen Medien
- Aufstockung der Mittel, wie sich Österreich im Rahmen der „Istanbul-Konvention“ verpflichtet hat
- 228 Millionen Euro für den Gewaltschutz und 3000 Vollzeitstellen in Beratungseinrichtunge
- Ausbau der Frauen- und Mädchenberatungseinrichtungen
- Ausbau von Frauenhausplätzen in Oberösterreich
- Ein Frauenhaus im Unteren Mühlviertel