Von 8. August 1938 bis 5. Mai 1945 waren rund 200.000 Menschen im KZ Mauthausen und seinen Außenlagern inhaftiert, etwa die Hälfte wurde bestialisch ermordet. „Es hat lange gedauert, bis sich Österreich zu seiner historischen Verantwortung an diesen Gräueltaten bekannt hat. Diese Verantwortung tragen wir heute mit uns und es ist unsere Aufgabe, alles zu tun, damit es nie wieder so weit kommt“, mahnt die SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz, anlässlich der Befreiung des KZ Mauthausen heute vor 75 Jahren. „Auch wenn wir heuer nicht gemeinsam bei einer internationalen Befreiungsfeier in der Gedenkstätte die Befreiung feiern und der Opfer gedenken können, müssen wir dem Ereignis die notwendige Aufmerksamkeit zukommen lassen.“
„Die Überlebenden, die ihren Beitrag für ein ‚Niemals wieder‘ geleistet haben und bis ins hohe Alter als ZeitzeugInnen aktiv sind, um vor allem junge Menschen auf dieses dunkle Kapitel aufmerksam zu machen, werden leider immer weniger. Jetzt liegt es an uns, ihre Aufgaben zu übernehmen und die Verantwortung für die Geschichte weiterzutragen“, sagt Schatz. Dabei weist sie vor allem auf eines hin: „Es hat nicht mit Mauthausen, Auschwitz oder Dachau begonnen. Es hat begonnen mit Ausgrenzung, Diffamierung und Hetze. Heute sind wir um unser Geschichtswissen reicher. Es liegt an uns, wie wir damit umgehen.“
Die SPÖ-Politikerin fordert, gegen jede Form von Diskriminierung und Hetze vorzugehen und alle Angriffe auf die Demokratie im Keim zu ersticken. „Wir müssen täglich gemeinsam dafür Sorge tragen, dass das ‚Niemals wieder‘ ein ‚Niemals wieder‘ bleibt!“.