Sozialdemokratie verliert aktiven Antifaschisten und Mahner gegen Antisemitismus
„Mit dem Tod von Rudi Gelbard verliert die Sozialdemokratie einen aktiven Antifaschistischen, einen wichtigen Zeitzeugen und lieben Genossen. Generationen von Aktivistinnen und Aktivisten unserer Bewegung haben viel von Rudi Gelbard lernen dürfen. Seinen Angehörigen wünsche ich viel Kraft in dieser schwierigen Zeit“, zeigt sich Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, tief betroffen. ****
Rudolf Gelbard, Jahrgang 1930, wurde mit nur 12 Jahren aufgrund seiner jüdischen Herkunft mit seinen Eltern im Oktober 1942 nach Theresienstadt/Terezin deportiert. Von den insgesamt ca. 15.000 Kinder, die dorthin deportiert wurden, überlebten nur 200 – eines von ihnen war Rudi Gelbard. Als Zeitzeuge vermittelte er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Gräueltaten des Nationalsozialismus. Als aktiver Antifaschist mahnte Gelbard vor autoritären Entwicklungen im Heute und vor dem neuerlichen Erstarken von Antisemitismus und Rassismus.
„Seine laute Stimme gegen das Vergessen, gegen Antisemitismus und Rassismus wird fehlen. Aber sie wird nicht verstummen, sondern im Gedächtnis jener weitererklingen, denen Rudi Gelbard durch seine Arbeit als Zeitzeuge und Antifaschist so viel beigebracht hat“, so Schatz abschließend.
Foto: Daniel Shaked