Schlagende Männerbünde werden gefördert, Fraueneinrichtungen finanziell ausgehungert

Sabine Schatz

Burschenschafter-Förderung durch Bogner-Strauß ist „Dreistigkeit“

„Dass Frauen- und Familienministerin Bogner-Strauß tausende Euro Förderungen für einen Verband locker macht, der sich weigert, Frauen aufzunehmen, ist eine Dreistigkeit. Schlagende Männerbünde werden beschenkt, während Familien- und Frauenberatungsstellen finanziell ausgehungert werden“, kritisiert Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, und verweist auf einen aktuellen Bericht im „Standard“, der die Zahlen zusammenfasst. ****

Dabei sehen die Richtlinien des Ministeriums vor, dass Einrichtungen, die gefördert werden, dem Gleichbehandlungsgesetz entsprechen müssen. „Dass ein deutschnationaler Männerverein, der keine Frauen als Mitglieder akzeptiert, dem entspricht, ist, gelinde gesagt, fraglich“, meint Schatz.

Laut Berichten gehen in diesem Jahr 40.000 Euro an den Dachverband schlagender Schülerverbindungen, den Österreichischen Pennälerring (ÖPR).

Zwtl.: Budget für Frauenpolitik gekürzt – auch Gewaltschutz betroffen

„Für Einrichtungen, die dem Gewaltschutz von Frauen dienen, die Mädchen und Frauen in Krisen unterstützen und die sich für Gleichstellung stark machen, ist es dagegen düster geworden“, stellt Schatz fest und verweist auf das Budget des Ministeriums. Die Regierung hat das Förderbudget des Frauenministeriums 2018 um 179.000 Euro gekürzt. 2019 werden weitere 230.000 Euro gestrichen.

Im Juli ist zudem öffentlich geworden, dass Präventionsmaßnahmen, die Frauen vor Gewalt schützen sollten, zurückgefahren worden sind. Die sogenannten MARAC-Fallkonferenzen, die einen Austausch zwischen Polizei, Justiz, Jugendamt, Bewährungshilfe und vielen anderen Einrichtungen möglich gemacht haben, wurden eingestellt.

SERVICE-Link: Eine Übersicht der Kürzungen bei Fraueneinrichtungen gibt es hier: https://kontrast.at/frauenorganisationen/