Wien (OTS/SK) – Auch wenn behauptet wird, man habe jenen Rechtsextremen gefunden, der für das Nazi-Liederbuch und damit für die Verhöhnung der Opfer der Holocaust verantwortlich ist, bleibt die Rücktrittsforderung an den FPÖ-Kandidaten für die niederösterreichische Landtagswahl, Udo Landbauer, aufrecht. „Es scheint, als habe die Burschenschaft geknobelt, wer die alleinige Verantwortung für die unfassbaren Liedertexte übernehmen muss und alle anderen können ihre Hände in Unschuld waschen. Es ist zutiefst lächerlich, wenn die Burschenschaft Germania behauptet, einer allein zeichne für Text, Liedauswahl, Layout, Druck, Binden, Schwärzung und Verwendung verantwortlich. Für wie blöd hält uns die FPÖ?“, so die SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur Sabine Schatz am Donnerstag. „Anstatt hier für eine lückenlose Aufklärung zu sorgen, betreiben Landbauer und die FPÖ den miesen Versuch, sich aus der Affäre zu ziehen und Landbauers Verantwortung abzustreiten. Sein Rücktritt ist längst überfällig“, unterstreicht Schatz die Rücktrittsaufforderung vor der Landtagswahl. ****
Unfassbar sind für Schatz die Aussagen des FPÖ-Innenministers Kickl, der „Ermittlungen gegen Landbauer ausschließt“. „Seine Aussage riecht sehr nach parteipolitischer Beeinflussung eines Ermittlungsverfahrens. Das wäre untragbar!“, so Schatz. „Angesichts des ausstehenden Rücktrittes müssen wir uns jeden Tag wundern, was unter Schwarz-Blau jetzt alles möglich ist. Das Nicht-Handeln des Bundeskanzlers und der FPÖ ist moralisch inakzeptabel“, so Schatz abschließend.