Es ist „nicht tragbar“, dass ÖVP-Abgeordneter Dönmez das Magazin durch eigenen Beitrag legitimiert
Wien (OTS) – Sabine Schatz, erinnerungspolitische Sprecherin der SPÖ, fordert heute, Montag, von Bundeskanzler und ÖVP-Chef Kurz eine „rasche und glaubwürdige Distanzierung“ vom Magazin „Info-Direkt“, das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuft wird und dem „Wurzeln im organisierten Neonazismus“ (DÖW) attestiert werden. Dass der ÖVP-Politiker Dönmez in der aktuellen Ausgabe des Magazins einen Beitrag veröffentlicht hat, ist für Schatz „nicht tragbar“. „Dönmez legitimiert dadurch das Heft und dessen problematische Blattlinie mitsamt den Personen, die dieses Magazin hervorbringen“, kritisiert Schatz. „Sebastian Kurz muss erklären, wie er dieses Medium sowie dessen Ausrichtung und Inhalte bewertet.“ ****
Wie unter anderem Willi Mernyi und das Mauthausen Komitee Österreich aufgezeigt haben, finden sich in „Info-Direkt“ Artikel, die unter anderem Verschwörungstheorien und antisemitische Chiffren verbreiten. Auch der Blick auf die Liste der in der Redaktion tätigen Personen lässt keinen Zweifel an der ideologischen Ausrichtung des Magazins. „Zu den regelmäßigen AutorInnen zählen Kaderfiguren der sogenannten ‚Identitären‘, die ebenfalls vom DÖW als rechtsextrem und militant eingestuft werden“, begründet Schatz ihre Kritik am Blatt, das seinen Sitz in Oberösterreich hat.
„Nun ist der Ball bei der ÖVP und Kurz. Er muss klar Stellung beziehen und zeigen, wie er und seine Partei – und damit auch die Abgeordneten der ÖVP – zu diesem Heft und dessen Ausrichtung stehen“, fordert Schatz.
Zwtl.: FPÖ-OÖ-Landesrat inseriert in „Info-Direkt“
Als „irritierend“ bezeichnet es Schatz weiters, dass der oberösterreichische Landesrat Podgorschek von der FPÖ in diesem Heft (Ausgabe Nr. 18, S. 23) inseriert und damit dem Magazin eine Mitfinanzierung aus Steuergeldern verschafft.