SPÖ-Abgeordnete fordert Aufhebung der Sperre der „Todesstiege“ in der Gedenkstätte Mauthausen
Am 5. Mai vor 78 Jahren wurde das KZ Mauthausen befreit. Zwischen 8. August 1938 und 5. Mai 1945 wurden im Konzentrationslager Mauthausen und seinen Außenlagern mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, etwa die Hälfte der inhaftierten Personen wurde grausam ermordet. “Gerade am heutigen Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen gedenken wir der unzähligen Opfer des Nationalsozialismus. Es hat lange gedauert, bis Österreich den bequemen Opfermythos abgestreift hat und sich zur Verantwortung an den Verbrechen bekannt hat”, erinnert die SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz. “Diese Verantwortung tragen wir auch in Zukunft weiter, und wir müssen alles tun, damit es nie wieder so weit kommt!” ****
Die SPÖ-Abgeordnete bedankt sich bei allen regionalen Initiativen, die österreichweit wichtige Arbeit in der Erinnerungskultur leisten. “Es sind die vielen, oftmals ehrenamtlich engagierten Menschen, die Gedenkstätten errichten und betreuen. Ihre Gedenkarbeit ist von unschätzbarem demokratiepolitischen Wert.”
„Die Überlebenden, die ihren Beitrag für ein ‚Niemals wieder‘ geleistet haben und bis ins hohe Alter als Zeitzeug*innen aktiv sind, um vor allem junge Menschen auf dieses dunkle Kapitel aufmerksam zu machen, werden leider immer weniger. Jetzt liegt es an uns, ihre Aufgaben zu übernehmen und die Verantwortung für die Geschichte weiterzutragen“, sagt Schatz.
Gedenkstätten zugänglich machen
Für die Vermittlungsarbeit in der Gedenkstätte Mauthausen ist die so genannte “Todesstiege” ein wichtiger Ort. Dass diese jetzt seit mittlerweile fünf Jahren für Besucher*innen der Gedenkstätte geschlossen ist, ist für Sabine Schatz untragbar. “Ich habe einen Antrag im Nationalrat eingebracht, dass die Sperre aufgehoben wird, der Innenminister muss hier aktiv werden!” Seit Jahren schon kritisieren nationale und internationale Opferverbände, das Comité International de Mauthausen, der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen und das Mauthausen Komitee Österreich die Sperre der Todesstiege in der Gedenkstätte und fordern deren Wiedereröffnung.
Erfreut zeigt sich Schatz auch, dass ihre Initiative für die Übernahme für Fahrt- und Vermittlungskosten für Schüler*innen von Bildungsminister Polaschek positiv aufgenommen wurde und jetzt ein Topf von 1,5 Millionen Euro jährlich für Schulen zur Verfügung steht. “Das ist ein wichtiges Signal für Schulen. Niemandem soll es aus Kostengründen verwehrt sein, die Gedenkstätte Mauthausen oder die Gedenkstätten der Außenlager zu besuchen.