SPÖ-Abgeordnete setzt sich für regionale Gedenkarbeit ein
Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager Mauthausen befreit. Zwischen 8. August 1938 und 5. Mai 1945 wurden im Konzentrationslager Mauthausen und seinen Außenlagern mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, mehr als die Hälfte wurde bestialisch ermordet. “Auch 77 Jahre nach der Befreiung brauchen wir aktive Gedenkpolitik, die unsere historische Verantwortung wahrnimmt und gegen das Vergessen kämpft”, sagt die SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz. ****
“Eine wichtige Rolle dabei spielen Gedenkstätten, die an historisch belasteten Orten entstehen. Sie sind einerseits zentrale Orte des gemeinsamen Gedenkens und Trauerns. Sie spielen aber vor allem in der Bewusstseins- und Bildungsarbeit eine bedeutende Rolle”, erklärt Schatz. Die Abgeordnete zeigt sich erfreut, dass nunmehr nach dem Ankauf von Gebäuden und Grundstücken in Gusen eine Gedenk- und Bildungsstätte errichtet wird. “Ich hoffe immer noch, dass es gelingt, zusätzlich zu den jetzt angekauften Immobilien das sog. Jourhaus des ehemaligen Lagers Gusen zu erwerben.” Es ist Sinnbild der Gewalt des Lagers, in ihm war die Lagerverwaltung untergebracht, weshalb es für das Gedenken eine zentrale Rolle einnimmt.
Kein Gras über die Verbrechen wachsen lassen
“Auch in Gunskirchen befand sich ein Außenlager des KZ Mauthausen. Wir dürfen auf dem Gelände des ehemaligen Lagers buchstäblich kein Gras über die Verbrechen wachsen lassen. Es wird vermutet, dass sich dort immer noch Massengräber befinden”, sagt Schatz. Die Abgeordnete bedankt sich in diesem Zusammenhang beim Mauthausen Komitee Österreich, das jetzt aktiv wurde, um das Waldgrundstück anzukaufen. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne sollen die notwendigen Gelder für die Errichtung des Gedenkortes aufgestellt werden. Mittel dafür erwartet die Abgeordnete aber auch vom Bund. “Es ist unsere gemeinsame Aufgabe als Republik, diese Orte entsprechend zu sichern und eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus möglich zu machen.”
Durch das Schaffen von regionalen Gedenkstätten werden sowohl Besucher*innen als auch Anwohner*innen das Erkennen neuer Bezugspunkte ermöglicht. “Geschichte ist nichts, das anderen passiert und zeitlich und örtlich weit weg ist. Gerade die vielen lokalen Gedenkinitiativen leisten einen unschätzbaren Beitrag in der Erinnerungsarbeit”, so die Sprecherin für Gedenkpolitik. Durch aktuelle Initiativen wie in Gusen und Gunskirchen werde die Geschichte sichtbar gemacht. “Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, Bewusstseinsbildung zu leisten. Wir dürfen nicht zulassen, dass Einzelne die großen Sorgen und Ängste der Menschen für ihre Zwecke missbrauchen und Menschen gegeneinander ausspielen“, betont Schatz.