Nationale Strategie gegen Antisemitismus rasch umsetzen
„Wir gedenken heute der Millionen Opfer des Nationalsozialismus und machen uns bewusst, dass wir den Opfern und ihren Nachkommen gegenüber eine sehr große Verantwortung tragen. Auch 77 Jahre nach dem Ende der Shoa ist es unsere Aufgabe, uns mit den Gräueltaten des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und Schlüsse für unser alltägliches Handeln zu ziehen“, sagt die SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur Sabine Schatz anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages. Am 27. Jänner 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. ****
„Die Stimmen derer, die uns über die Verbrechen der Nationalsozialisten berichten, werden immer weniger. Wir sind dazu angehalten, ihre Geschichten weiterzutragen. Studien zeigen uns, dass wir etwa in der Vermittlung der Geschichte des Antisemitismus, des Holocaust und des Nationalsozialismus in den Schulen noch viel besser werden müssen “, erinnert Schatz an die Studienergebnisse der Untersuchung des Zentrums für Politische Bildung.
Verschwörungsmythen als Treiber von Antisemitismus
Bei der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde gingen im 1. Halbjahr 2021 Meldungen über 562 antisemitische Vorfälle ein. Das sind doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2020. „Die Corona-Pandemie ist ein zusätzlicher Treiber von antisemitischen Verschwörungsmythen und Holocaust-Relativierungen. Aus der antisemitistischen Propaganda werden immer öfter Übergriffe. Die Regierung muss endlich ins Tun kommen. Lippenbekenntnisse reichen nicht, wir müssen die nationale Strategie gegen Antisemitismus rasch und effektiv umsetzen und laufend in seiner Wirkung evaluieren”, fordert Schatz abschließend.