Hitlergrüße und Genozid-Rufe durch Kroatien- und Serbien-Fans
Für Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, sind die Vorfälle nach WM-Spielen im Juni und Juli in Wien ein Anlass, nach dem Ausmaß rechtsextremer Äußerungen bis hin zu Wiederbetätigung zu fragen. „Sport sollte verbinden. Leider wurden Länderspiele aber auch genutzt, um nationalistische Posen und Aggressionen bis hin zu rechtsextremen Parolen und Wiederbetätigung auszuleben. Das ist inakzeptabel. Da kann man nicht zur Tagesordnung übergehen oder das als selbstverständliche Nebenerscheinung von Länderspielen hinnehmen“, macht Schatz deutlich. Sie hat daher eine parlamentarische Anfrage an das Innenministerium eingebracht, um das Ausmaß dieser Ausschreitungen zu erfahren. ****
Nach dem Spiel Schweiz gegen Serbien ist es am 22. Juni 2018 zu Randalen einiger serbischer Fans gekommen, die in einem Polizeieinsatz geendet haben. Die Fans sind mit Rufen wie „Tötet den Albaner“, „Tötet den Kroaten“ oder auch „Messer, Draht, Srebrenica“ aufgefallen.
„Beim Massaker von Srebrenica wurden binnen weniger Tage über 8.000 Menschen getötet. Wenn mitten in Österreich im Jahr 2018 dieses Massaker verherrlicht wird, besteht Handlungsbedarf“, stellt Schatz fest.
Auch im Zuge der kroatischen Siegesfeier am 7. Juli 2018 ist es in Wien zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen zwischen Fans gekommen, bei denen zwei Frauen schwer verletzt wurden. Im Zuge dieser Ansammlung kam es laut AugenzeugInnen zur offenen Zurschaustellung einer Fahne des faschistischen Ustaša-Regimes, zu „Heil Hitler“-Rufen und „Hitler-Grüßen“.