Bundeskanzler Kurz soll beweisen, dass er gegen Antisemitismus vorgeht
Wien (OTS/SK) – „Burschenschafter sprechen gerne von Ehre und Treue. Von Worttreue halten sie offenbar nicht viel“, stellt Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, fest. Denn sowohl Herwig Götschober als auch Udo Landbauer kümmern sich mehr um ihr politisches Comeback als um Aufarbeitung in ihren Burschenschaften. „Die Ermittlungen rund um die Bruna Sudetia sind noch nicht abgeschlossen – dennoch kehrte Herr Götschober nach nur neun Tagen Urlaub wieder ins Ministerium zurück“, verweist Schatz auf parlamentarische Anfragen zum Thema. „Von restloser Aufklärung kann nicht die Rede sein.“ ****
Herwig Götschober verlautbarte nach dem Skandal um ein antisemitisches Liederbuch in einer Pressekonferenz, er ließe sich als Mitarbeiter im Büro von Verkehrsminister Hofer beurlauben, bis die Vorwürfe „restlos aufgeklärt“ seien. Eine parlamentarische Anfrage von Sabine Schatz an Innenminister Kickl zeigt nun: Bis zum heutigen Tage liegen keine Ermittlungsergebnisse zur Bruna Sudetia vor. Götschober ist nach nur neun Tagen Urlaub ins Ministerium zurückgekehrt – bei vollen Bezügen.
Nun gibt es Hinweise, dass auch Udo Landbauer auf die politische Bühne zurückkehren wird. In seiner Burschenschaft kursierte ebenfalls ein antisemitisches und NS-verherrlichendes Liederbuch. „Der Personalmangel der FPÖ muss groß sein. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die FPÖ jemanden, der bis vor kurzem Funktionär eines Vereins war, gegen den ermittelt wird, nach nur drei Monaten wieder mit politischer Verantwortung betrauen will“, folgert die Abgeordnete.
Schatz fordert vom Bundeskanzler klare Worte: „Herr Kurz hat angekündigt, gegen Antisemitismus in Österreich vorzugehen. Nun soll er seinen Worten endlich Taten folgen lassen und beweisen, dass er seine eigenen Ankündigungen ernst nimmt“, fordert Schatz.
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Die parlamentarische Anfrage zur Bruna Sudetia und ihre Beantwortung sind online abrufbar:
https://tinyurl.com/yb59w424