Uniräte und Verfassungsgerichtshof dürfen kein Sammelbecken für Burschenschafter sein
„Deutschnationale Burschenschafter sind in Uniräten und als Mitglieder des Verfassungsgerichtshofs untragbar“, kommentiert Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, die medial publik gewordenen Besetzungsvorhaben der Regierung und der FPÖ. Immerhin haben laut Schatz Burschenschaften in der Vergangenheit oft gezeigt, dass sie eine demokratiefeindliche Ideologie vertreten. ****
„Burschenschafter sind elitäre, deutschnationale Männerbünde. Sie machen nicht einmal ein halbes Promille der Bevölkerung aus, werden aber von der FPÖ in die höchsten Ämter der Republik befördert. Das beweist, dass die FPÖ eine Partei der Männerbünde ist“, so Schatz. „Uniräte und Verfassungsgerichtshof dürfen kein Sammelbecken für Burschenschafter werden.“
Die medial kolportierten Kandidaten für den Verfassungsgerichtshof sind bekannt: Andreas Hauer ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft Corps Alemannia Wien zu Linz. Auch Rüdiger Schender wird als möglicher FPÖ-Kandidat genannt. Er war in seiner AHS-Zeit Mitglied der schlagenden Mittelschulverbindung Sängerschaft Kürnberg.
Zwtl.: Burschenschaften öffnen ihre Archive nicht
Problematisch ist für Schatz außerdem der Umgang von Burschenschaften mit Personen, die die Korporationen untersuchen wollen. „Burschenschaften wollen ihre Mitglieder in die höchsten Ämter des Landes hieven, wehren sich aber vehement dagegen, ihre Buden-Türen und Archive für wissenschaftliche Untersuchungen zu öffnen. Das zeigt, dass Burschenschaftern wohl das Verständnis für die Freiheit der Wissenschaft fehlt“, folgert Schatz. Gerade dieses Verständnis sei aber notwendig für alle, die in Uniräten arbeiten wollen.