Götschobers Burschenschaft hat ebenfalls antisemitisches Liederbuch herausgegeben
Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, fordert nach dem Bekanntwerden einer weiteren Liederbuch-Affäre – diesmal durch die Burschenschaft Bruna Sudetia – von Norbert Hofer, rasch Konsequenzen zu ziehen. Denn Chef der Burschenschaft ist Herwig Götschober. Dieser ist in Hofers Ministerium für die Social Media-Agenden zuständig. „Minister Hofer muss sich von Herwig Götschober verabschieden. Wer wie Götschober einer Burschenschaft als Obmann vorsteht, die antisemitische, NS-verherrlichende Liedtexte herausgibt, ist als Parteifunktionär und schon recht als Mitarbeiter in einem Ministerium der Republik untragbar“, stellt Schatz heute, Dienstag, klar. ****
Götschober ist schon in der Vergangenheit einschlägig aufgefallen. So hat er 2009 an einem Gedenkmarsch für den NS-Offizier Walter Nowotny teilgenommen.
In dem Liederbuch, das die Burschenschaft herausgegeben hat, finden sich „dieselben verabscheuungswürdigen Rufe nach der siebenten Million ermordeter Juden und Jüdinnen“, hält Schatz fest. Darüber hinaus besingt man in der Bruna Sudetia laut „Falter“-Recherchen die „Ostmark“. Andere Texte im Liederbuch stammen vom nationalsozialistischen Liedermacher Hans Baumann.
„Offensichtlich wird der Untersuchungsgegenstand, den die FPÖ-Kommission bewältigen muss, laufend größer“, stellt Schatz fest. „Die problematischen Verstrickungen der FPÖ scheinen ein gordischer Knoten zu sein.“
Für Schatz sind nicht nur Minister Hofer und dessen Partei gefordert. Interessant ist für sie auch, was Bundeskanzler Kurz zu der Angelegenheit zu sagen hat. „Wann ist die ‚rote Linie‘ überschritten, Herr Kurz?“, fragt Schatz und fordert vom Bundeskanzler, seiner Partei, wie auch von der FPÖ eine umgehende Stellungnahme und politische Konsequenzen.
Bild: Parlamentsdirektion/Thomas Jantzen