Ist für Sebastian Kurz eine „rote Linie“ überschritten?
Wien (OTS) – Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, fordert nach dem Bekanntwerden NS-verherrlichender Texte in einem Liederbuch der Burschenschaft von Udo Landbauer, Spitzenkandidat der FPÖ in Niederösterreich, rasch Konsequenzen. „Hier gibt es keine Zweifel. Offenbar gehören NS-verherrlichende, judenfeindliche und andere rassistische Lieder zum Freizeitprogramm. Die Ausreden, die Landbauer gegenüber Medienanfragen ausrichten lässt, sind lächerlich“, so Schatz. „Es muss Konsequenzen geben. Udo Landbauer muss sofort zurücktreten und alle weiteren politischen Ämter niederlegen“, macht Schatz deutlich. ****
In einem Liederbuch, das Landbauers Burschenschaft herausgegeben hat, finden sich unter anderem Textpassagen, in denen offen der Holocaust verhöhnt wird. „Ich bin schockiert über das Ausmaß von Verachtung, Judenhass und Rassismus, das sich in den Liedern wiederfindet“, so Schatz. „In Liedtexten werden sechs Millionen ermordete JüdInnen verhöhnt und getextet, dass eine weitere Million verfolgt und umgebracht werden soll. Das ist inakzeptabel, es werden sich wohl auch die Behörden mit diesem Material befassen.“
Gefordert sieht Schatz auch Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Noch vor wenigen Tagen beteuerte der ÖVP-Kanzler, es gäbe für ihn ‚rote Linien’ in der Politik. Eliminatorischer Antisemitismus und Verherrlichung des Nazi-Regimes müssen Konsequenzen haben. Daher möchte ich von Sebastian Kurz wissen: Ist Ihre ‚rote Linie’ nun überschritten und was sind Ihre Konsequenzen für Ihre Koalition mit der FPÖ?“